Zukunft der Olympiareitanlage Riem: Wohnen und Pferdesport - Anfrage von MdL Markus Rinderspacher

23. November 2021

Auf dem derzeitigen Gelände der Olympia-Reitanlage in Riem wird der Freistaat Bayern Wohnungen errichten. Er beabsichtigt zudem, die Polizei-Reiterstaffel, die Pferdezucht und den Pferdesport am Standort zu erhalten. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage des örtlichen Landtagsabgeordneten Markus Rinderspacher (SPD) hervor. Der Landtagsvizepräsident begrüßt die Planungen der Staatsregierung: „Ein verträgliches Miteinander von Wohnen und Pferdesport ist das, was wir uns als SPD vor Ort vorstellen. Es zeichnet sich ab, dass die Planungen verschiedene Interessen berücksichtigen und miteinander versöhnen.“

Die 29,1 Hektar große Fläche der Olympia Reitanlage in Riem befindet sich im Eigentum des Freistaats Bayern. Sie ist Teil der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Nordost (SEM), wo ein neues Stadtquartier mit einmal 30.000 Wohnungen entstehen sollen. Im Antwortschreiben an den SPD-Abgeordneten bekennt sich die Staatsregierung zum Wohnbauprojekt. „Die Realisierung von Wohnungsbau auf dem Gelände der Olympia- Reitanlage ist alternativlos“, so Bauministerin Kerstin Schreyer (CSU).

Im Konkreten will der Freistaat mit seinen Wohnungsbaugesellschaften „Bayernheim“ und „Stadibau“ auf dem Areal Wohnungen bauen. Es soll dabei Wohnraum u.a. auch für Staatsbedienstete entstehen.

Ein Teil des Geländes ist bis 2030 an die Olympia-Reitanlagen GmbH verpachtet. Gesellschafter der Olympia-Reitanlagen GmbH sind mehrere Vereine und Verbände aus der Pferdezucht und des Pferdesports, welche das Areal für ihre Aktivitäten nutzen. Am Standort betreibt der Bayerische Reit- und Fahrverband ein Landesleistungszentrum für den Pferdesport. Auf dem Gelände befinden sich auch das 1972 errichtete Olympia-Reitstation und die Olympia-Reithalle, welche regelmäßig für Pferdesportveranstaltungen genutzt werden. Bis der Pachtvertrag ausläuft, genießen die Verbände und Vereine Planungssicherheit, betont die Ministerin. Darüber hinaus befindet sich am Standort die Polizeiinspektion Reiterstaffel des Polizeipräsidiums München. Bei der Reiterstaffel soll die Anzahl der Polizeipferde erhöht werden, was zu einem erhöhten Raumbedarf am Standort Riem führen wird.

Damit besteht nun etwas mehr Klarheit, wie es auf dem Gelände weitergehen soll. Die Planungen für die SEM Nordost sind nämlich bereits in vollem Gange. Es gab bereits eine Bürgerbeteiligung und einen gestalterischen Wettbewerb, bei dem sich ein Preisträger durchgesetzt hat. Das Planungsreferat München präsentierte jüngst dazu das Ergebnis des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerbs für den Münchner Nordosten und legte es den betroffenen Bezirksausschüssen BA 13 (Bogenhausen) und BA 15 (Trudering-Riem), in dessen Gebiet die Olympia-Reitanlage liegt, vorab zur Stellungnahme vor.

Dr. Gerhard Fuchs von der SPD-Fraktion im BA 15 und Vorsitzender des Unterausschusses Stadtteilentwicklung betont: „Wohnen und Pferde, das passt für uns zusammen und ist eine verträgliche Lösung. Mir ist es wichtig, dass der Naturschutz gewahrt ist und möglichst viel vom wertvollen Baumbestand erhalten bleibt“.

Dem möchte Bauministerin Schreyer offenbar Rechnung tragen. In ihrem Schreiben an MdL Rinderspacher betont sie, auf der Fläche befände sich zwar kein Natur- oder Landschaftsschutzgebiet, aber ein großer Baumbestand und ökologisch bedeutsame Flächen beispielsweise für Vögel und Fledermäuse und entlang des Hüllgrabens für Amphibien. Bevor das Gelände erschlossen wird, sollen die Belange des Artenschutzes eingehend untersucht und in die Planungen mit einbezogen werden.

Anfang 2022 befasst sich dann der Münchner Stadtrat erneut mit dem Projekt SEM Nordost.

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