„Truderinger Weckruf“ – Mandatsträgerinnen und Mandatsträger ziehen in Sachen Bahnausbau an einem Strang

26. Oktober 2022

Bei der Mandatsträgerkonferenz zum Ausbau der Schienengüterverkehrsstrecken im Münchner Osten als Teil des Brenner-Nordzulaufs im Bereich der Landeshauptstadt München mit dem Projekten Truderinger Kurve / Truderinger Spange/ Daglfinger Kurve (TDKS) am 12. September 2022 haben die Beteiligten aller politischen Ebenen (Bundestag / Landtag / Stadtrat der Landeshauptstadt München / Mitglieder des BA 15) einhellig ihre Unzufriedenheit mit den aktuellen Planungen der Deutschen Bahn ausgedrückt. Die politisch Verantwortlichen einigten sich parteiübergreifend auf ein gemeinsames Positionspapier, den „Truderinger Weckruf“, um den Druck auf die DB Netze AG und das für den Ausbau zuständige Bundesverkehrsministerium zu erhöhen. Von Seiten der SPD nahmen an der Konferenz die Bundestagsabgeordnete Claudia Tausend, der Vizepräsident des Bayerischen Landtags und Truderinger Abgeordnete Markus Rinderspacher, die Stadträte Cumali Naz und Andreas Schutz und aus der BA-Fraktion der SPD Eva Blomberg und Michael Welzel teil. Die Stoßrichtung des Papiers ist eindeutig. Der Bahnausbau in Trudering soll so anwohnerfreundlich wie möglich, erfolgen. Optimalster Schall- und Erschütterungsschutz ist dabei unerlässlich. Bei den weiteren Planungen im Bereich der Landeshauptstadt München sollen schon heute die tatsächlich zu erwartenden Zugzahlen zugrunde gelegt werden. Die Politik steht hinter der Bürgervariante B2 der Anwohnerinitiative Am Moosfeld und fordert die Weiterführung der Planungen dieser Trasse. Für die Realisierung der B-Variante bleibt die Verlegung der Kfz-Verwahrstelle an der Thomas-Hauser-Straße in Trudering unabdingbar. Der Freistaat Bayern wird deshalb aufgefordert, verstärkte Anstrengungen zu unternehmen, die Verwahrstelle zu verlegen. Die erkennbare Blockadehaltung des bayerischen Innenministeriums muß überwunden werden. Um den Bahnknoten München zu entlasten, sollen auch alternative Korridore wie etwa die Strecke Regensburg - Landshut - Mühldorf - Rosenheim erschlossen werden. Die beabsichtigte Durchfahrgeschwindigkeit der Güterzüge von 100 km/h im Bereich des Ballungsraums München ist neu zu bewerten Claudia Tausend als Vertreterin des Bundestags setzt sich wie ihre mitunterzeichnenden Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Fraktionen parteiübergreifend in einem koordinierten und persönlichen Vorstoß beim BMDV sowie falls nötig im Verkehrsausschuss des deutschen Bundestages für eine Neubewertung und Öffnung des laufenden Verfahrens für die im Weckruf geschilderten Belange des 15. Stadtbezirks ein. Markus Rinderspacher setzt sich als Vertreter des Landtags wie seine mitunterzeichnenden Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Fraktionen gegenüber der DB, dem bayrischen Verkehrsministerium bzw. der bayerischen Staatsregierung für einen finanziell und planerisch transparenten Planungsprozess mit echter Beteiligung der Gremien und Interessengruppierungen vor Ort sowie einer realistischen Neubewertung der Bürgervariante B2 ein. Die neuen Standards, die bei Transparenz und Controlling zum Weiterbau der 2. Stammstrecke gelten, sollten Leitlinie auch bei den Projekten der TDKS sein. Cumali Naz und Andreas Schuster als Vertreter des Münchner Stadtrats setzen sich für eine klare Positionierung der Landeshauptstadt München zu den Fragen der TDKS gemäß der Stoßrichtung ein. Der BA 15 – Trudering-Riem steht, mit den Stimmen der örtlichen SPD-Fraktion, geschlossen hinter dem gemeinsamen Positionspapier. Über die Daglfinger und Truderinger Kurve sowie über die zweigleisige Verbindung nach Daglfing sollen einmal hunderte Güterzüge täglich in Richtung Brenner-Nordzulauf gelenkt werden. Die DB Netze legt für ihre Planung die Zahlen des veralteten Bundesverkehrswegeplans 2030 zu Grunde. Die zwischen den Ländern und Ministerien Italiens, Österreichs und Deutschlands abgestimmte Studie der Brenner Korridor Plattform (BCP) von 12/2021 geht von mindestens 117 zusätzlichen Zügen des Schienengüterverkehrs für das Jahr 2040 aus. Die örtlichen Maßnahmen sowie der zweigleisige Ausbau Trudering – Daglfing sind als Teilmaßnahmen der Ausbaustrecke München – Mühldorf – Freilassing (ABS 38) Bestandteil des vordringlichen Bedarfs des Bundesverkehrswegeplan 2030 und werden derzeit von der Deutschen Bahn (DB) im Auftrag des Bundes geplant.

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