Telefonbetrug in Trudering - Rinderspacher warnt vor Trickbetrügern

Foto: Alicia Wach

29. Juli 2021

Das, was einem 77-jährigen Rentner aus Trudering widerfahren ist, ist längst keine Seltenheit mehr. Über die Dauer von drei Tagen hatte er vom 20. bis 22. Juli über sein Festnetztelefon mehrere Anrufe von unbekannten Männern erhalten.

Laut Münchner Polizeibericht hatten sich die Anrufer als Beamte der Kriminalpolizei ausgegeben. Die Täter boten dem Senior an, Wertgegenstände und Bargeld vorsichtshalber abzuholen und polizeilich verwahren zu wollen. Der Truderinger Bürger wurde skeptisch und meldete sich bei der Polizeinummer 110. In der Folge gelang es der „echten“ Polizei, einen 25-Jährigen aus dem südlichen Landkreis München an der Wohnadresse des Rentners in Trudering festzunehmen. Der Mann befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Für den Truderinger SPD-Landtagsabgeordneten Markus Rinderspacher ist diese Straftat kein Einzelfall. Der 52-jährige Landtagsvizepräsident stellt fest, dass es im Jahr 2020 insgesamt mehr als 21.000 Fälle von Telefon-Betrug in Bayern gegeben hat, eine Steigerung von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei haben die Täter insgesamt 14,1 Mio Euro erbeutet, wie eine parlamentarische Initiative Rinderspachers ergeben hat.

„Besonders im Trend ist die Betrugsmasche, bei dem ein Telefonanrufer unter der Vorspiegelung, Polizist zu sein, Kontakt zu älteren Bürgern aufnimmt und später von einem Mittäter Geld oder Wertgegenstände zur angeblichen Sicherung abholen lässt. Der Betrugstrick des falschen Polizisten ist eine ganz fiese Masche, bei dem das hohe Vertrauen in unsere Uniformträger missbraucht wird“, so Rinderspacher.

Alleine in dieser Betrugskategorie gab es im Jahr 2020 in Bayern insgesamt 15.741 Fälle mit einer Tatbeute von 9,2 Mio Euro. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Für Betrug reicht der Strafrahmen von Geldstrafen bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe.

Markus Rinderspacher erklärt: „Nur mit intensiver internationaler Polizeizusammenarbeit können wir der Telefon-Mafia das Handwerk legen. Unsere Senioren in München als potentielle Opfer von Telefontrickbetrügern müssen über die kriminellen Betrugsmaschen aufgeklärt und beraten werden, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein.“ Die Behörden empfehlen, im Zweifel aufzulegen und im Nachgang die Polizei zu informieren.

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