S-Bahn Riem: Barrierefreiheit verzögert sich Rinderspacher: „Mehr Tempo bei den Planungen“

08. Oktober 2021

Der barrierefreie Ausbau des S-Bahnhofs Riem verzögert sich weiter. Das geht aus einer erneuten parlamentarischen Anfrage des örtlichen SPD-Landtagsabgeordneten Markus Rinderspacher (52) an die Staatsregierung hervor. Demnach liegt derzeit noch nicht einmal eine aktualisierte Kalkulation der Planungs- und Baukosten vor (ursprünglich 10,6 Mio Euro).

In der Antwort des bayerischen Verkehrsministeriums heisst es, der Baubeginn werde für das zweite Quartal 2023 angestrebt, die komplette Inbetriebnahme erfolge voraussichtlich im zweiten Quartal 2024.

Rinderspacher spricht von „Baupfusch reinster Güte“ und erinnert daran, dass die Station Riem bereits vor acht Jahren in das Finanzierungsprogramm „Bayern-Paket“ aufgenommen wurde und die Fertigstellung bereits für spätestens 2019 angekündigt worden war. „Seit Unzeiten warten mobilitätseingeschränkte Personen in Riem darauf, endlich den S-Bahn-Halt benutzen zu können. Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen finden immer noch keine Berücksichtigung. Wir brauchen jetzt Zuverlässigkeit und Tempo bei den weiteren Planungen.“

Verkehrsministerin Schreyer räumt ein, „dass die Planung mit Baubeginn 2018 in Teilbereichen wie dem Ingenieurbau oder der Personenunterführung nicht umsetzbar gewesen ist.“ Sie führt als Begründung des Weiteren aus: „Durch die notwendige Überplanung der Maßnahme ergibt sich eine deutliche Verzögerung. Zudem sind die erneute Vorlage der Genehmigungsunterlagen bei der genehmigenden Bundesbehörde (Eisenbahn-Bundesamt) und die Zuweisung neuer Sperrpausen für den Ausbau an dieser wichtigen Strecke mit komplexen betrieblichen Prozessen erforderlich.“

Eine parlamentarische Anfrage Rinderspachers hatte bereits 2020 ergeben, dass mangelhafte Planungen und Probleme mit Grundwasser und Oberleitungsmanagement zu Verzögerungen führen würden. Nun heisst es, die neue Personenunterführung an der S-Bahn-Station Riem werde 2023 „unter rollendem Rad“ eingebaut. Das heisst, dass in die vorhandenen Gleise sogenannte Hilfsbrücken eingebaut werden, damit Züge über diese Hilfsbrücken während der Bauphase die Baugrube passieren können. Damit sollen Streckensperrungen und Beeinträchtigungen für den Zugverkehr reduziert werden.

An der Station Riem gibt es jeden Tag etwa 7.330 Ein- und Aussteiger. Laut einer Machbarkeitsstudie werden für das Jahr 2035 10.900 Ein- und Aussteiger prognostiziert, das entspricht einem Plus von knapp 50% innerhalb der nächsten 14 Jahre.

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