Im künftigen fünften Bauabschnitt der Messestadt Riem soll es nach dem Willen des SPD-Landtagsabgeordneten Markus Rinderspacher einen Standort für ein stationäres Hospiz geben.
„Schwerstkranke und sterbende Menschen in ihren letzten Lebensmonaten zu begleiten, ist Ausdruck von Humanität, Würde und Selbstbestimmung“, so Rinderspacher, „Tod und Trauer sind Teil unseres Lebens, auch die Angehörigen von Sterbenden benötigen Zuwendung und Solidarität.“
Der 51-jährige Abgeordnete hält es für notwendig und sinnvoll, bei der Gestaltung des völlig neuen Bauabschnitts eine verbesserte Hospizversorgung vorausschauend mit zu planen. Im fünften Bauabschnitt sollen 2.500 neue Wohneinheiten entstehen, die Planungen sollen bis 2024 abgeschlossen sein.
Deshalb hat sich Vizepräsident des Bayerischen Landtags nun in einem Brief an Münchens Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek nach der Hospizversorgung in München erkundigt und für seinen konkreten Standortvorschlag eine wohlwollende Antwort erhalten. Die Stadt sondiere die Möglichkeiten für ein zusätzliches stationäres Hospiz im Osten und Süden der Stadt, schreibt Gesundheitsreferentin Zurek. Zum konkreten Standortvorschlag Rinderspachers im fünften Bauabschnitt der Messestadt Riem verweist sie auf notwendige Abstimmungen mit dem Planungs- und Kommunalreferat und das noch sehr frühe Planungsstadium.
Beatrix Zurek schreibt, dass vor dem Hintergrund „bekanntermaßen langer Wartelisten für stationäre Hospizplätze“ die 28 stationären Hospizplätze in ganz München in zwei Hospizen „den aktuellen und künftigen Bedarf nicht decken können.“ Es gebe „Verbesserungsbedarf“. Im Kontext der Palliativversorgung gebe es in München aktuell im Erwachsenenbereich 68 Palliativbetten in fünf Kliniken, darunter 60 in Palliativstationen und acht in eine Station integrierte Betten. Darüber hinaus seien Palliativkonsiliardienste in einigen Münchner Kliniken eingerichtet.
Rinderspacher sieht auch durch den deutlichen Bevölkerungszuwachs im Münchner Osten „einen dramatisch steigenden Bedarf an Aufmerksamkeit und Fürsorge für Schwerstkranke und ihre Angehörigen.“ Er verweist auf die Bevölkerungsprognose, wonach alleine die Einwohnerzahl Trudering-Riems bis 2040 um rund 25.000 Personen oder 34,5 Prozent anwachsen wird. Bis 2040 werde eine Neubautätigkeit im Umfang von rund 9.200 Wohneinheiten im gesamten Stadtbezirk erwartet. Die Einwohnerdichte werde von rund 3.200 im Jahr 2017 auf rund 4.400 Einwohner je Quadratkilometer im Jahr 2040 ansteigen. „Wir benötigen hier dringend einen zuverlässigen Anlaufort, an dem die Würde des Menschen am Lebensende und der Erhalt größtmöglicher Autonomie im Zentrum stehen“, so Rinderspacher.