Die Planungen zur Realisierung des fünften Bauabschnittes der Messestadt Riem gehen in eine entscheidende Phase. Das geht aus einer Antwort von Oberbürgermeister Dieter Reiter an den örtlichen Landtagsabgeordneten Markus Rinderspacher (SPD) hervor. Demnach haben im vergangenen Jahr Machbarkeitsstudien durch drei Architekturbüros in Kooperation mit Landschaftsplaner*innen das hohe Realisierungspotential im Stadtbezirk Trudering-Riem bestätigt. OB Reiter strebt noch für dieses Jahr eine Stadtratsbefassung an.
Erstmals gibt das Münchner Stadtoberhaupt einen konkreten Termin an, bis wann die Planungen für den fünften Bauabschnitt abgeschlossen sein sollen. Bis voraussichtlich 2024 strebe die Stadt Planungssicherheit an, so Reiter in seinem Schreiben an Rinderspacher.
Gegenwärtig geht die Münchner Stadtplanung von einem Wohnbaupotential von circa 2.500 Wohneinheiten aus. Die Vernetzung mit Kirchtrudering und dem 4. Messestädter Bauabschnitt sei bedeutend für das Gesamtprojekt ebenso wie die bereits 2014 beschlossene Entlastungsstraße für Kirchtrudering. Für diese wird ein Schallschutzkonzept entwickelt. Eine weitere Buslinie entlang der Entlastungsstraße mit zusätzlichen Bushaltestellen solle das Gebiet für den ÖPNV erschließen, heißt es in dem Schreiben der Stadtspitze an den Landespolitiker.
Aktuell werde der Aufstellungs- und Eckdatenbeschluss durch die Stadtplaner vorbereitet. Vor der Erstellung eines Bebauungsplans solle eine Bürgerinformation sowie ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb durchgeführt werden.
In den Schreiben an Rinderspacher heißt es, die Landeshauptstadt besitze aktuell etwa 25 Prozent der vorgesehenen Flächen für den Fünften Bauabschnitt. Alle beteiligten Eigentümerinnen seien entwicklungsbereit und –interessiert. Seit Februar 2019 liege von den privaten Grundstückseigentümerinnen die Grundzustimmung zur Aufstellung eines Bebauungsplanes vor.
Im fünften Bauabschnitt sollen unterschiedliche Wohnformen und Wohntypologien sowie Wohnraum in vielfältiger Form geschaffen werden. Die Entwicklung differenzierter Wohnformen für verschiedene Einkommensgruppen erfolge gemäß den Regularien der sozialgerechten Bodennutzung (SoBoN) der Landeshauptstadt. Vorgesehen sind öffentliche Grün- und Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität, die den Leitgedanken des Riemer Parks aufgreifen. So soll das neue Quartier durchlässig gestaltet werden.
In das Planungskonzept sollen soziale Einrichtungen wie Kindertageseinrichtungen, Grundschule, Nachbarschaftstreff sowie vollstationäre Pflegeeinrichtungen eingebunden werden.
Markus Rinderspacher fordert nun ein engagiertes Planungstempo, ohne dabei Entscheidungen zu überstürzen: „Vor uns liegt eine spannende und intensive Bürgerbeteiligung. Nachhaltige Energie- und Verkehrskonzepte, neue Wohnformen und neue soziale Einrichtungen bieten die Chance für ein modernes Stadtquartier mit hoher Lebensqualität.“