Bei einem Informationsbesuch des Landtags in Litauen gedachte Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher (52, SPD) der in Kaunas ermordeten Münchner Juden.
Im November 1941 verschleppten die Nazis knapp 1.000 jüdische Menschen vom Güterbahnhof Milbertshofen ins litauische Kaunas. Nur wenige Tage nach ihrer Ankunft wurden sie dort am 25. November von der SS ermordet. Damit verlor die jüdische Gemeinde Münchens an einem Tag ein Viertel ihrer noch verbliebenen Mitglieder.
Rinderspacher, der als SPD-Abgeordneter den Münchner Osten im Landtag vertritt, erinnerte in Kaunas auch an die aus Trudering stammenden Ermordeten, unter ihnen an die Kaufleute Isidor Rosenbusch aus der Waldtruderinger Lachenmeyrstraße sowie Nelly und Otto Scharff aus der Wasserburger Landstraße.
„Das Erinnern an den Holocaust bleibt eine Verpflichtung aus unserer Geschichte. Es ist unser Auftrag, Antisemitismus entschlossen zu bekämpfen und Demokratie und Menschenwürde gegen die Gefahren von Totalitarismus und Extremismus zu verteidigen“, so Rinderspacher.
Fotos c/o Bundesarchiv Isidor Rosenbusch, Nelly und Otto Scharf (von links nach rechts)