Künftiger Bahnlärm in Riem: Rinderspacher fordert Info

Am Riemer Bahnhof: Markus Rinderspacher und Peter Brück markieren auf der Wiese die neuen geplanten Gleise

17. April 2023

„Zwei weitere Gleise für den Güterverkehr, jede Menge zusätzlicher Züge - und die Bahn verweigert konkrete Infos und Pläne“, klagt Landtagsabgeordneter Markus Rinderspacher (SPD) über die Transparenzblockade der Deutschen Bahn und der Staatsregierung in Sachen Bahnverkehr im Münchner Stadtteil Riem.

Auf eine parlamentarische Anfrage des Landtagsvizepräsidenten räumt Bayerns Verkehrsminister Bernreiter ein, man könne gegenwärtig noch „keine belastbaren Aussagen“ dazu machen, wie die Bahn zwei weitere Gleise am Bahnhof Riem auf einer mehrere hundert Meter langen Strecke plant. Angaben macht der Verkehrsminister auch weder zu den Kosten noch zum Umsetzungszeitraum. Die beiden neuen Gütergleise sollen jedoch auf der südlichen Seite des Bahnhofs unmittelbar an das bestehende Pflegeheim, die Anwohnerbebauung und die Grundschule heranreichen, wie sich Rinderspacher bei einer Vor-Ort-Begehung mit Peter Brück und Stephan Rehme von der Truderinger Initiative „AnwohnerTKDS“ überzeugen konnte. Der südliche Bahnsteig soll in Zukunft ganz wegfallen.

„Es kann nicht sein, dass die Bahn auf einer sichtbaren Großbaustelle in Riem bereits Vorbereitungen trifft und die Anwohner nicht hinreichend über die Planungen informiert“, so der SPD-Politiker. Nach seiner Wahrnehmung betrachten die Riemer Anwohner die Baustelle lediglich als Maßnahme zum längst überfälligen barrierefreien Ausbau ihres örtlichen Bahnhofs, nicht jedoch als Initialpunkt für einen massiven Ausbau des Bahngüterverkehrs.

Das bayerische Verkehrsministerium beziffert die Anzahl der Züge des Schienengüterverkehrs auf 44 Züge pro Tag auf den neuen zusätzlichen Gleisen; Züge, die auf diesem Streckenabschnitt 80 km/h schnell, 740 Meter lang und bis zu 1.900 Tonnen schwer sein sollen. Brück und Rehme befürchten, dass es weit mehr Züge werden. „Für 44 Züge pro Tag bräuchte es nicht einen solch immensen Bauaufwand“, so Brück. Im Zusammenhang mit dem Nordzulauf des Brennerbasistunnels, der Truderinger- und Daglfinger Kurve sowie mit dem Ausbau des Riemer Güterumschlags erwartet er ein höheres Güterverkehrsaufkommen: „Wir sind gespannt, was die für 2023 angekündigten Bedarfsplanüberprüfungen des Bundesverkehrsministeriums ergeben. In den Zahlen, mit denen die DB aktuell plant, sind die zu erwartenden Zahlen aus dem Verkehr des Brennerbasistunnels nachweislich nicht enthalten“, so Brück.

Von der Planung mit realistischen Verkehrszahlen hänge jedoch ein moderner Lärm- und Erschütterungsschutz in Riem ab, ergänzt MdL Markus Rinderspacher. So sei es zweifelhaft, ob die geplanten „besohlten Schwellen“ für den Erschütterungsschutz vor Ort ausreichend wären.

Anfragenantwort vom 9. März 2023 im Wortlaut:

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